Die Venenerkrankung ist eine, aus epidemiologischen Gesichtspunkten betrachtet sehr häufige Erkrankung, die grundsätzlich nur scheinbar bei Frauen häufiger anzutreffen ist als bei Männern. Grundsätzlich gilt, dass die schwereren Formen einer venösen Funktionseinbusse auch Gott-sei-Dank seltener vorkommen.
Im Extremitätenbereich werden oberflächliche von tiefen Venen unterschieden. Das oberflächliche System zeigt im Vergleich einen verhältnismäßig niedrigen Druck. Die Venen sind jene „Straßen“ des Blutgefäßsystems über die das Blut aus den unterschiedlichen Organsystemen wieder zurück ans Herz fließt. In den Arterien sorgen die regelmäßigen Pumpaktionen des Herzens dafür, dass ein stetiger Vorwärtstransport des Blutes stattfindet. In der Vene ist der Druck normalerweise geringer und die Flussrichtung von verschiedenen Faktoren abhängig. Ein Faktor ist die Funktionslage der in regelmäßigen Abständen vorzufindenden Venenklappen, die für einen Rücktransport des Blutes mitverantwortlich sind. Sind diese Klappen schlussunfähig (=undicht) so kann ein Rückstau des Blutes ins Bein begünstigt sein und Schwellungen und dergleichen verursachen.
Sind Krampfadern im Bein vorhanden so steht immer die Frage im Raum ob es sich um ein bloßes Erscheinungsbild handelt, oder ob tatsächlich auch eine funktionelle Beeinträchtigung vorhanden ist.
Unisono eine Therapieempfehlung, speziell eine Entfernung der Krampfader auszusprechen ist sicherlich falsch, denn Ziel einer jeden Krampfaderntherapie muss die Funktionsverbesserung sein. So ist leicht verständlich, dass vor einer allfälligen Therapie auch immer eine Funktionsbeurteilung stehen muss.